Eine lebhafte Diskussionsrunde widmete sich der bewegten Vergangenheit und immer wieder schwierigen Gegenwart. Hätten die Künstler der Spontiszene der 1990er Jahre die Mauer nicht bemalt, würde sie heute gewiss nicht mehr stehen. Für Investoren geht es um hochinteressante Filetgrundstücke direkt an der Spree; hingegen die Künstler-Community und engagierte Berliner wehren sich gegen illegalen Eingriffen in das eingetragene Denkmal.
Das Monument Berlin East Side Gallery ist eine dauerhafte Open-Air-Galerie auf der Berliner Mauer. Das längste noch erhaltene Mauerstück entlang der Spree wurde in einem legendären Happening von 118 Künstlern aus 21 Ländern auf einer Länge von 1,3 Kilometern bemalt. Aus der künstlerischen Protestsymbolik von einst wurde ein Kunstwerk, das dann vom Berliner Senat zu einem Baudenkmal erklärt wurde.
In mehr als 100 Städten auf allen Kontinenten stehen heute Teile der Berliner Mauer als Denk- und Mahnmale. Ein Originalfragment der Berliner Mauer - 3,60 Meter hoch, 1,20 Meter breit, drei Tonnen schwer - steht seit 2009 beim Landeshaus im Düsternbrooker Weg 70 in Kiel. Stets erinnert es an die friedliche Überwindung der deutschen Teilung 1990.
Ingo Sohn