Zusammen mit seiner Kollegin Annika Gradert hat Stammeier am ersten Durchgang einer Fortbildungsreihe teilgenommen, die in Zusammenarbeit von der Europa-Union, vom Lehrerbildungsinstitut IQSH, dem Ministerium für Bildung und Wissenschaft sowie dem Verein der Europaschulen aufgelegt worden ist. 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen aus Schleswig-Holstein, dazu stießen Kolleginnen und Kollegen aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.
„Mit diesem Kurs haben wir als Verein der Europa-Schulen das Ziel verfolgt, junge Leute für Europa zu interessieren, besser sogar: junge Leute für Europa zu begeistern.“, so Klaus Müller, Stellvertretender Vorsitzender des Vereins Europaschulen in Schleswig-Holstein. Die Organisatoren sind daher froh, dass die Reihe fortgesetzt wird.
Der zweite Kurs war bereits sofort nach Veröffentlichung der Ausschreibung ausgebucht und auch für den dritten im Herbst startenden Kursus liegen bereits einige Interessenbekundungen vor. Müller betonte, Schleswig-Holstein könne sich rühmen, das erste Bundesland zu sein, das eine solche Qualifizierungsmaßnahme anbietet. Die Schülerinnen und Schüler sollen eine bestmögliche Ausbildung bekommen für einen dynamischen europäischen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt.
Tim Kaiser, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Sozialwissenschaften an der Universität Kiel machte deutlich, dass man nur dann ein mündiger Europäer sein könne, wenn man das politische System Europa verstanden habe. Auch aus diesem Grunde sei der Erwerb der Europa-Kompetenz so wichtig für die Lehrkräfte. Der traditionelle Europa-Unterricht zeige häufig ein großes Übergewicht von Institutionenbezogenen und historisch orientierten Themenstellungen. Häufig ist dieser Unterricht losgelöst von Prozessen und politischen Inhalten. Die Fortbildungsreihe Europa-Kompetenz setzt dazu einen Kontrapunkt, indem Handlungsorientierung und Prozesshaftigkeit im Vordergrund stünden.
Die ständige Veränderung des EU-Systems ist neben der geographischen und mentalen Distanz der Lehrkräfte und der Schülerinnen und Schüler zur EU ein wichtiges Problem, aus dem zahlreiche praktische, kognitive und didaktische Herausforderungen resultieren: Schul- oder Lehrbücher sind oft schon überholt, wenn sie auf den Markt kommen. Lehrkräfte und Multiplikatoren müssten sich permanent weiterbilden, um mit der Entwicklung Schritt halten zu können. Der Zertifizierungskurs für Europakompetenz soll, jährlich aktualisiert, einen Beitrag zur Verbesserung diese Qualifikation leisten.
Annika Gradert und Michael Stammeier präsentierten das, was in der Beruflichen Schule des Kreises Ostholstein in Eutin die Europa Arbeit des letzten Jahres und speziell die Umsetzung der Ergebnisse der Fortbildungsreihe Europa Kompetenz ausgemacht haben. Beide verwiesen darauf, dass es auch in diesem Jahr am 25. September einen Europa-Tag in Eutin geben wird. Dann ist die Schule ein Jahr Europaschule und es sei an der Zeit, ein Fazit zu ziehen, wie sich das Europahandeln an der Schule weiter entwickelt hat.
Ute Grönwoldt, Motor der Veranstaltungsreihe, gab den frisch zertifizierten Europa-Lehrkräften ihren Wunsch mit auf den Weg: „Ich wünsche euch, dass das Prickeln, die Euphorie trotz der Routine des Unterrichtsalltags weiter anhält.“
Annika Gradert sagte im Zusammenhang mit der Übergabe der Zertifikate, sie habe sich für diese Fortbildung entschieden, um neue Ideen und Anregungen für die Umsetzung ihrer Begeisterung für Europa im Unterricht mit den Schülern zu bekommen. „Die Erfahrungen aus dieser Veranstaltung möchte ich nun an meine Schülerinnen und Schüler weitergeben und Europa für sie damit zugänglicher und erlebbarer machen.“
Carsten Ingwertsen-Martensen, Schulleiter
Weitere Informationen finden sie unter:
Institut für Qualitätsentwicklung an den Schulen Schleswig-Holstein (IQSH)
Ministerium für Bildung und Wissenschaft Schleswig-Holstein
Berufliche Schule Eutin