Europa an der Beruflichen Schule in Eutin

„Wir sind Europaschule“ – das kann die Berufliche Schule in Eutin seit Ende 2013 von sich behaupten. Ein schöner Anlass, um dort ein Planspiel zum Thema Europa durchzuführen. Am 18. September war es dann soweit. Circa 55 Schüler_innen der Berufsschule simulierten den Aufnahmeprozess neuer Beitrittskandidaten. Dabei schlüpften sie einen Vormittag in die Rollen der 28 Mitgliedsländer und der 7 Beitrittskandidaten und diskutierten über Vor- und Nachteile einer Vergrößerung der EU.

Die Schüler_innen diskutieren in der Rolle des Rates über den möglichen Beitritt der sieben Bewerberstaaten. Foto: @Enrico Kreft

Zu Anfang des Planspiels wurden die Schüler_innen in verschiedene Gruppen eingeteilt. Einige simulierten den Rat der Europäischen Union, andere versetzten sich in die Lage der Bewerberstaaten oder der Presse. Nachdem Planspielleiter Enrico Kreft von der Europa-Union den Schüler_innen ihre Aufgaben und den Ablauf erklärt hatte, wurden die Materialien verteilt und die Simulation konnte starten.

Die Schüler_innen begaben sich in ihre jeweiligen Gruppen und diskutierten anhand des Materials, ob und unter welchen Bedingungen ein Bewerberstaat aufgenommen werden könnte. Es herrschte eine gute Arbeitsatmosphäre und die Schüler_innen waren konzentriert dabei. Die Teamer und Lehrer standen für Fragen zur Verfügung, die aber selten aufkamen.

In der zweiten Runde kam es zum Aufeinandertreffen der Bewerberstaaten mit den Ratsmitgliedern. Die Türkei, Kosovo, Mazedonien, Albanien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro und Serbien stellten ihre Aufnahmegesuche dar und versuchten dem Rat und der Presse ihren Beitritt möglichst schmackhaft zu machen. Es folgten Debatten über die Menschenrechtssituation, Arbeitslosigkeit und das BIP der jeweiligen Beitrittskandidaten.

In der letzten Runde des Planspiels kamen dann noch einmal alle Gruppen an einen Tisch und jedes Mitgliedsland durfte seine Meinung zu den Beitrittskandidaten kundtun und Bedingungen aufstellen. Da der Rat einstimmig dem Beitritt eines Landes zustimmen muss, fand zum Ende dann die Abstimmung statt. Die Schüler_innen der Berufsschule konnten sich nicht einstimmig für den Beitritt eines der Länder entscheiden.

Die Schüler_innen gaben größtenteils positive Rückmeldung zu dem Planspiel. Viele waren begeistert, dass ihnen ein erster Einblick in die Arbeit einer europäischen Institution  gegeben wurde. Martin Stellberger, der Lehrer der Klasse, zeigte sich ebenfalls zufrieden mit der Arbeit seiner Schüler_innen.

Enrico Kreft machte zum Ende darauf aufmerksam, dass Schülergruppen an der Veranstaltung SIMEP von der Jungen Europäischen Bewegung (JEB) teilnehmen können. Dort findet eine Simulation des Europäischen Parlamentes statt, in dem die Teilnehmenden für zwei Tage in die Rolle von Europa-Abgeordneten schlüpfen und aktuelle europapolitische Themen diskutieren.

von Vanessa Habenicht

Weitere Informationen finden Sie hier:

-Opens external link in new windowInternetseite des Projektes SIMEP

-Opens external link in new windowHomepage der Beruflichen Schule Eutin