Der Vereinspräsident Reenald Koch empfing die Gäste und stellte seinen Verein vor und berichtete über die Vereinsentwicklung während der Corona-Pandemie und den zukünftigen Aufgaben, welche der Verein zu bewältigen hat. Katrin Fedrowitz erklärte nach dem Besuch, dass es in Norderstedt trotz der Vielzahl an Vereinen nicht alle Kinder und Jugendliche, die Fußball spielen wollen, schaffen einen Anmeldeplatz zu finden. Reenald Koch erklärte er sieht hier einen erheblichen Bedarf an Sportstätten im Stadtgebiet. Auch die Tendenz, dass immer weniger Menschen sich ehrenamtlich engagieren wollen unter anderem als Schiedsrichter oder Vorstandsmitglieder wurde angesprochen sowie das Haftungsrisiko der einzelnen Vorstandsmitglieder, welches für ein ehrenamtliches Engagement abschreckend wirkt.
Hier sollte die Politik stärker Einfluss nehmen die Vereinsvorstände vom Risiko freizuhalten.,,Eintracht Norderstedt ist vor allem durch das überdurchschnittliche Engagement der Mitglieder und des Vorstandes ein gut aufgestellter Sportverein´´, erklärte Fedrowitz. Im Anschluss des Informationsgespräches hatten die Gäste die Möglichkeit an einer Führung durch das Stadion und den Räumlichkeiten des Vereins teilzunehmen und konnten sich über die Vereinsgeschichte informieren.
Michail Kalpakidis erklärte, dass er über die Integrationsarbeit des Vereins durch das Sportangebot als soziale Funktion sehr begeistert ist, da der Sport die beste Möglichkeit bietet um Menschen zu integrieren sowie einen respektvollen Austausch zwischen unterschiedlichen Kulturen zu ermöglichen.
Bruno Hönel, der jüngst in den Bundestag gewählt worden ist, erklärte nach dem Besuch: "Ich bin dankbar für den offenen und direkten Austausch bei dem heutigen Vor-Ort-Besuch des FC Eintracht Norderstedt. Sportvereine wie dieser mit all ihren Ehrenamtler*innen leisten einen sehr wertvollen Beitrag für die Gesellschaft, insb. auch im Hinblick auf ihre Integrationsleistung. Auf und neben dem Platz spielt die Herkunft keine Rolle - der Mannschaftssport bringt Menschen zusammen. Dass der Fußball vor allem im Bereich der Kinder- und Jugendmannschaften in Norderstedt starken Zulauf hat, freut mich dabei besonders. Klar ist aber auch: Es gibt Herausforderungen, bei denen die Politik die Weichen neu stellen muss: Das gilt zum einen für die zu undurchsichtig gewordene
Förderlandschaft der Länder und des Bundes, die - gepaart mit sehr aufwendigen Genehmigungs- und Gutachtenerfordernissen - auch im Bereich der Sportförderung für überkomplexe Verfahren sorgt. Schließlich muss das Ehrenamt attraktiver gemacht werden, indem es strukturell und finanziell, z. B. auch mit Blick auf Haftungsfragen, gestärkt wird. Beide der genannten Herausforderungen sind derzeit Bestandteil der Koalitionsverhandlungen von SPD, Bündnis 90 / Die Grünen und FDP und ich bin hoffnungsvoll, dass es gelingt, in den kommenden Jahren auch in diesen Bereichen einen echten Aufbruch für unser Land möglich zu machen."
Nach dem Besuch bei Eintracht besuchte Bruno Hönel die Europa-Union Norderstedt zu einer politischen Debatte über die aktuellen Geschehnisse in der Bundespolitik und berichtete über seine aktuellen Aufgaben als Abgeordneter.
"Mir ist es besonders wichtig im stetigen direkten Austausch mit Bürgerinnen und Bürgern zu sein. Von diesem direkten Austausch lebt Politik! Der Besuch bei der Europa-Union war daher eine tolle Gelegenheit, um zu diskutieren, Fragen zu beantworten und von meinem neuen Alltag in Berlin als frisch gewählter Bundestagsabgeordneter zu berichten.
Die Gespräche zu europapolitischen Fragen haben deutlich gemacht, dass es großen Handlungsbedarf gibt. Die Zusammenarbeit der europäischen Staaten muss weiterentwickelt werden, um die großen Herausforderungen unserer Zeit zu meistern. Sowohl beim Klimaschutz, als auch bei der Digitalisierung und der Außenpolitik braucht es gemeinsame europäische Kraftanstrengungen, um zu progressiven Lösungen zu kommen.
Exemplarisch dafür steht die Energiepolitik. Für Deutschland wird es in den kommenden Jahren einerseits ein Kraftakt, zugleich eine große Chance, aus der Kern- und Kohleenergie auszusteigen und endlich die Erneuerbaren Energiequellen massiv auszubauen. Trotz der Risiken, hoher Kosten und der Emissionen setzen einige unserer Nachbarn mit Kohle und Kernenergie aber weiterhin auf diese Energiequellen der Vergangenheit. Eine gemeinsame europäische Strategie für nachhaltige Energieerzeugung wäre ein großer Fortschritt.
Auch in der Finanzpolitik bedarf es mehr Zusammenarbeit sowie Solidarität, wobei Deutschland eine besondere Verantwortung trägt. Um gemeinsam wirtschaftlich stark aus der Pandemie heraus zu kommen, bedarf es endlich einer nachhaltigen Agenda für eine koordinierte europäische Finanz- und Fiskalpolitik. Es gibt also viel zu tun für eine starke und solidarische Europäische Union. "Das Engagement aller Europäern und insbesondere auch der Mitglieder der Europa-Union ist dabei unheimlich wichtig",betonte Hönel.
Michail Kalpakidis bedankte sich für den Empfang beim FC Eintracht Norderstedt sowie für den Besuch des Lübecker Bundestagsabgeordneten. Er stellte fest, dass seitens der interessierten Bürger ein großer Redebedarf über die aktuellen Geschehnisse in der Bundes- und Europapolitik besteht.