"Wer seine Zukunft demokratisch mitbestimmen möchte, kommt um Europa längst nicht mehr herum", machte der ehemalige Europaminister Uwe Döring die Bedeutung der anstehenden Wahl deutlich. Die Herausforderungen der Zukunft könnten von den Staaten Europas nur gemeinsam bewältigt werden, fuhr der Landesvorsitzende der Europa-Union Schleswig-Holstein fort.
Der überparteiliche Verband koordinierte die Europawoche wie auch in den vergangenen Jahren im Auftrag des Ministeriums für Justiz, Kultur und Europa des Landes Schleswig-Holstein. Hier wurden neue Wege beschritten. Statt des etablierten Programmheftes zur Europawoche wurde erstmals eine
Internetseite genutzt. Hier konnten die Veranstalter ihre Termine selbst einstellen und einem breiten Publikum bekannt machen.
Die Auswahl war groß: Neben Podiumsdiskussionen und Vorträgen, Maibaum-Pflanzen, einem Französisch-Vorlesewettbewerb und den Preisverleihungen im Europäischen Schülerwettbewerb wurden auch neue Konzepte erprobt. Bei Europa-Planspielen konnten junge Menschen Europa selbst ausprobieren. Auf zahlreichen Aktionstagen diskutierten Schüler mit Politikern über europäische Politik. Vom Windrad über Datenschutz bis zum Genmais wurde klar: Europa ist längst im Alltag der Bürger angekommen.
Das stößt nicht immer und bei allen auf Verständnis und Gegenliebe. In der öffentlichen Wahrnehmung geraten neben Staubsaugern, Kaffeemaschinen und Gurkenkrümmung die vielen Vorteile Europas oft in Vergessenheit. "Was läuft schief in der EU, und welches Europa wollen wir?", fragte daher die Zukunftswerkstatt Europa.
Europaministerin Anke Spoorendonk betonte auf der zentralen Abschlussveranstaltung der Europawoche den ungeheuren Wert, der gerade Schleswig-Holstein aus der EU erwachse. Sie forderte, die EU müsse sich mehr mit sozialen Themen befassen und sich auch für Minderheitenrechte stark machen. Die Bürger hätten die Chance, eigene Akzente zu setzen und Einfluss zu nehmen. Die Ministerin appellierte an alle, an der Europawahl teilzunehmen.