Welttag der humanitären Hilfe: Die Zukunft der Entwicklungspolitik der EU

Heute ist Welttag der humanitären Hilfe. Ein passender Anlass, um auf die Unterstützung der EU-Mitgliedstaaten in Krisengebieten aufmerksam zu machen. Auf einer eigenen Website können die Bürgerinnen und Bürger mitbestimmen, wie die entwicklungspolitische Zukunft der EU im Jahr 2015 aussehen wird.

Ein ECHO-Experte spricht mit den Menschen einer lokalen Gemeinschaft an der Ostküste Indiens, die im Oktober 2013 vom Zyklon Phailin verwüstet wurde. Quelle: europa.eu

Gerade vor dem Hintergrund der Krisenherde wie Ukraine und Irak, bekommt die Notwendigkeit dieser Unterstützung neue Bedeutung. Frank-Walter Steinmeier will in seinen Gesprächen mit dem ukrainischen, russischen und französischen Außenminister in Berlin auf dieses Thema aufmerksam machen. Die Europäische Kommission hat ihre humanitäre Hilfe im Irak bereits weiter ausgebaut.

Die EU-Mitgliedstaaten sind zusammen die größten Geldgeber für humanitäre Hilfe. Etwa 150 Millionen Euro werden allein für das EU-Freiwilligenprogramm für humanitäre Hilfe ausgegeben. Es ermöglicht dabei 10.000 europäischen Freiwilligen, in Katastrophengebieten zu helfen. Sie unterstützen hierbei unter Anderem die lokalen Helfer beim Wiederaufbau zerstörter Infrastruktur, Lebensmittelversorgung und Bereitstellung von Medizin.

Nachhaltig soll diese Hilfe wirken, was auf ein besonderes Thema der EU im nächsten Jahr hinweist. Denn 2015 wird das Europäische Jahr der Entwicklung. Unter dem Motto: „Unsere Welt, unsere Würde, unsere Zukunft“ startet eine Öffentlichkeitskampagne. Diese soll die Bürger_innen über die nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit der EU und der Mitgliedstaaten informieren und erklären, wie sie sich daran beteiligen können.

Daran anschließend hat das Bundesministerium für Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) die Initiative „Zukunftscharta EINE WELT – Unsere Verantwortung“ ins Leben gerufen. Seit April 2014 können sich unter Anderem auch Bürger_innen an dem Entwurf für die Charta beteiligen, die Grundlage für Deutschlands Beitrag zum Europäischen Jahr der Entwicklung sein wird. Mit dem Näherrücken des Zieljahres der Millenniumsziele sind nun die Bürger aufgefordert, ihre Ideen zu mehr Verantwortung gegenüber Umwelt, Tieren und Menschen zu artikulieren. Noch bis zum 9. September können die Bürger_innen Opens external link in new windowbei einem Online-Dialog mitmachen.

Christophe Gadrey vom Europäischen Amt für humanitäre Hilfe betont: „Die Länder müssen ihre Forderungen nach Achtung des humanitären Völkerrechts stärken.“ Diesen Forderungen versucht die EU nachzukommen, um somit nicht nur mittelfristige humanitäre Hilfe zu leisten, sondern eine nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit anzustreben.

von Vanessa Habenicht