Zu Besuch auf engem Minenjagdboot und im weiten Landeshaus

"Krasser konnten die knapp 30 Mitglieder der Europa-Union Norderstedt, die einen Tagesbesuch bei der Deutschen Marine und dem Landtag in Kiel machten, die unterschiedlichen Aufgaben dieser Institutionen und den Komfort der jeweiligen Arbeits-Umgebung nicht erleben als auf dem Minenjagdboot und im Landeshaus", so Manfred Ritzek, der Vorsitzende der Europa-Union Norderstedt.

Die Deutsche Marine führt das aus, was die Politik entschieden hat, auch wenn z.B. für die Rettung von Flüchtlingen weder die Besatzungen ausgebildet sind noch die Schiffe dafür gebaut wurden. "Pflichterfüllung ist oberstes Gebot für unseren kleinen Teilbereich der Bundeswehr, nämlich knapp 17.000 Marinesoldaten", so der in seinem Vortrag uns begeisternde Fregattenkapitän. Nichts wurde beschönigt, jede Frage, sehr qualifiziert gestellt von den Mitgliedern der  Europa-Union, wurde beantwortet.

Auch die monatelange Abwesenheit in den internationalen Krisengebieten mit zum Teil ganz neuen Aufgaben wie Sicherung der Handelsschiffe vor Piraten, Minensuche in alten und neuen Seegebieten, die Rettung von Flüchtlingen, beeinflussen nicht die Begeisterungsfähigkeit der jungen Marine-Seeleute. Und das Leben auf dem Minenjagdboot für die 48 Mariner ist spartanisch, eng und wenig bequem. "Wir waren beeindruckt von den hochqualifizierten und hochmotivierten jungen Marinesoldaten, mit welcher Begeisterung diese ihren verantwortungsvollen Dienst erfüllen", so der Vorsitzende Manfred Ritzek.

In der Landtagsdebatte erlebten wir zwei hochinteressante Debattenbeiträge. Das Flüchtlingsproblem wird von allen Fraktionen als Herausforderung gesehen, den Menschen zu helfen. Natürlich gibt es Differenzen zu Einzelfragen, die in der Debatte hart aber fair diskutiert wurden. So ist der Standort der Erstaufnahmestellen nicht leicht zu lösen. "Aktuell konnte das Beispiel der Stadt Lübeck uns in die Problematik einführen", so Ritzek.

"Der Europabericht mit den verschiedenen Debattenbeiträgen traf natürlich das Herz der Mitglieder der  Europa-Union Norderstedt", so der Vorsitzende der  Europa-Union Norderstedt. Hier ging es aktuell um eine Einschränkung der "Grenzfreiheit", die nach der Wahl in Dänemark von einigen Politikern gefordert wird. Das Schengen-Abkommen mit der Öffnung der Grenzen ist ein hohes Gut der Europäischen Union, es darf nicht gefährdet werden, so die übereinstimmende Darstellung der politischen Fraktionssprecher.

In der abschließenden Diskussion einiger Politiker mit den Gästen überzeugten sowohl die Politiker wie aber auch die Mitglieder der  Europa-Union mit ihren qualifizierten Fragen und Antworten. Dabei ging es nicht nur um die Themen aus der Landtagsdebatte.

Die Fahrt zum Kieler Landtag einmal im Jahr wird auf Wunsch aller Mitglieder zum festen Bestandteil des Jahresprogramms der  Europa-Union Norderstedt gehören, so Ritzek abschließend.

von Manfred Ritzek